Multy Hull Offshore Vessel (MOVE)
1. Projektidee
Ziel des vorliegenden Projektes ist die Entwicklung eines Bootes zum Versetzen von Personen und/oder Material auf See, dessen Seegangs- und Positioniereigenschaften die Eigenschaften bestehender und in Entwicklung befindlicher andere Fahrzeuge übertreffen. Die besonderen Eigenschaften des Bootes können neben Aufgaben im Bereich des Versetzens von Personen und Material aber auch für zahlreiche andere Aufgabenstellungen mit ähnlichem Anforderungsprofil wie z.B. dem sicheren Halten einer Position im Zusammenhang mit Unterwasserarbeiten genutzt werden.
Der grundlegende Gedanke des Konzeptes besteht darin, den überwiegenden Teil des für das Wasserfahrzeug erforderlichen Auftriebs auf mehrere auch bei Seegang voll getauchte Rümpfe aufzuteilen. Abweichend von bereits existierenden Entwürfen mit getauchten Rümpfen gehört zu den Eigenschaften dieser Überlegung, dass einzelne Rümpfe mit einem Propulsionsorgan ausgestattet und drehbar zur Decksstruktur ausgeführt sind. Das Konzept stellt somit praktisch eine neuartige Kombination und Modifikation bereits existierender Systeme, wie Pod-Antrieben, Halbtaucher und SWATH-Boot dar.
Es wird erwartet, dass bei geeigneter Anordnung und Gestaltung die drehbaren Rumpfgondeln sich sowohl in Bezug auf Positionieren als auch in Bezug auf das Seegangsverhalten während eines Versetzvorganges sogar im Vergleich zu SWATH-Booten als vorteilhaft erweisen wird. Die vergleichsweise große Decksfläche und deren besondere Form werden als vorteilhaft in Bezug auf manche typischen Aufgabenstellungen von Versetzbooten angesehen. Nachteile im Vergleich zu anderen Konzepten werden im Bereich des Schiffswiderstands vermutet. Aus diesen Überlegungen lässt sich ableiten, dass das zu entwickelnde Boot seine Vorzüge voraussichtlich besonders in Einsatzgebieten mit starkem Seegang und vergleichsweise kurzen Transfer-Entfernungen zwischen schwimmender oder fester Basis und dem Einsatzort zur Geltung bringen können wird.
Die Projektidee ist Gegenstand eines laufenden Patentantrags, der über die Patentverwertungsanstalt Schleswig-Holstein nach ausgiebiger Vorprüfung und positiver Prognose im Auftrag der Fachhochschule Flensburg in 2015 gestellt wurde. Die in Abbildung 1 dargestellten Skizzen zeigen unterschiedliche Ideen zu Umsetzung des Konzeptes aus einer frühen Phase der Vorbetrachtungen.